Leitfaden für die Zentrifugensicherheit
Unsere Rotoren erfüllen die hohen Anforderungen, die wir an alle Produkte stellen. Dennoch ist die richtige Wartung und Pflege entscheidend für den Schutz Ihres Rotor und die Verlängerung seiner Lebensdauer.
Diese Seite soll Ihnen dabei helfen, einen Plan zur regelmäßigen Pflege und Überprüfung Ihrer Rotoren zu erstellen - dies ist die beste Möglichkeit, Ihre wertvollen Rotoren und Proben zu schützen
Die Wartung der Zentrifugenrotoren ist entscheidend für den Schutz Ihrer Proben.
Prüfen Sie jedes Mal, wenn Sie einen Rotor verwenden, den Rotor visuell auf Anzeichen von Verschleiß oder Schäden durch:
- Korrosion in den Rotorbohrungen und auf den Außenflächen
- Kratzer oder Dellen an der Metallbasis
- Fehlende oder abgenutzte Eloxierung
- Beschädigungen an Kontaktstellen wie Gewinden, Naben und Schrauben
Um Ihre Proben zu schützen, können Sie sich für gekühlte Zentrifugen entscheiden, die den zusätzlichen Vorteil der Kühlung bieten, um vor wärmebedingter Probendegradierung durch die Wirkung des Schleuderns zu schützen.
Die Wartung von Zentrifuge und Rotor ist auch wichtig für Ihre Sicherheit! Denken Sie daran, dass die Umlaufgeschwindigkeit eines Rotors ca. 2.000 km/h beträgt. Das entspricht der Geschwindigkeit einer Gewehrkugel!
Bedenken Sie das potenzielle Gesundheitsrisiko, sollte Blut in die Zentrifugenkammer spritzen. Die Bioabdichtung der Probe sollte daher immer eine wichtige Überlegung darstellen.
Fehlerhafte Beladung oder Ausbalancierung
- Führen Sie Zentrifugenläufe nur durch, wenn ALLE Becher korrekt eingesetzt sind
- Beladen Sie die Becher immer symmetrisch
- Balancieren Sie benachbarte und entgegengesetzte Lasten immer innerhalb der vom Hersteller empfohlenen Toleranz aus
- Gleichen Sie die Zentrifugenröhrchen immer ab (nach Gewicht, nicht nur nach Gefühl) und platzieren Sie die miteinander abgeglichenen Röhrchen in entgegengesetzte Positionen im Rotor
Fehlerhafte Befestigung
Befestigung an der Zentrifuge
- Hochgeschwindigkeitsrotoren müssen durch Anziehen des Verriegelungsknopfes mit dem Zentrifugenantrieb verbunden werden.
- Niedriggeschwindigkeitsrotoren müssen mittels des Verriegelungsbolzens befestigt werden.
- Universalzentrifugen, kleine Tischzentrifugen und Mikrozentrifugen müssen mit einer Kontermutter oder einem anderen, vom Hersteller angegebenen Mechanismus befestigt werden.
- Der Rotor kann aufgrund überhöhter Geschwindigkeit versagen, was zu schweren Fehlfunktionen der Zentrifuge führen und den Anwender verletzen kann – informieren Sie sich über die Geschwindigkeitsbegrenzungen des Rotors und überschreiten Sie diese nicht. Die maximale Drehzahl variiert von Rotor zu Rotor; große Rotoren können nicht so schnell laufen wie kleine.
Überprüfen Sie immer noch einmal, ob Ihr Rotor verriegelt ist, bevor Sie auf Start drücken!
Setzen Sie den Rotor auf die Antriebswelle auf und achten Sie darauf, dass sich die Bolzen in den eingestellten Positionen befinden. Bringen Sie den Rotor immer vertikal auf (das Aufsetzen in kleinen Winkeln kann zu Rotorschäden durch Verkratzen der Bohrung führen).
Den Rotor mit der kleinen Kontermutter auf der Antriebswelle befestigen. Denken Sie daran, gegen den Uhrzeigersinn zu drehen, bis er fest sitzt.
Prüfen Sie stets die Sicherheit des Rotors, indem Sie ihn vorsichtig nach oben ziehen.
Ausschwingrotoren
- Die Becher müssen richtig auf den Ausschwingarmen platziert sein.
- Bei Ausschwingrotoren müssen alle Becher an ihren Plätzen sein.
- Die Becher sollten regelmäßig gereinigt und geschmiert werden, um ein freies Ausschwingen während des Laufs zu gewährleisten.
Bei Ausschwingrotoren schwingen Sie jeden Becher vorsichtig aus, um eine freie, leichte Bewegung zu gewährleisten. Nehmen Sie immer eine weitere Überprüfung vor, bevor Sie auf Start drücken.
Materialfehler
Zentrifugenröhrchen können durch übermäßigen Verschleiß oder unsachgemäßen Gebrauch im Rotor brechen, was zur Unwucht des Rotors, schwerwiegendem Ausfall der Zentrifuge und Verletzungen beim Anwender führen kann. Jedes Röhrchen hat einen Xg-Widerstand. Achten Sie darauf, dass Sie die richtigen Röhrchen für jeden Probentyp und die Zentrifuge verwenden.
- Achten Sie darauf, dass die Kappen, Adapter, O-Ringe und Röhrchen nicht beschädigt sind.
- Kappen müssen in gutem Zustand sein.
- Entsorgen Sie alle Kappen, die beschädigte oder abgenutzte Gewinde haben. Jegliche Verschleißerscheinung an einer Kappe muss als gefährlich angesehen werden.
- O-Ringe sind nicht unwichtig. Sie sind ein integraler Bestandteil der Rotor-Röhrchen-Konstrukts und müssen für einen sichern Betrieb am vorgesehenen Ort sein.
- Schmieren Sie die O-Ringe mit Vakuumfett und ersetzen Sie diese, falls es Anzeichen von Beschädigungen gibt
Überladung
- Alle Rotoren sind auf eine maximalen Belastungstoleranz bei maximaler Drehzahl ausgelegt.
- Wenn die maximale Last überschritten wird, MUSS die maximale Geschwindigkeit reduziert werden - überprüfen Sie dies IMMER im Handbuch und verwenden Sie die unten angegebene Formel
- Ultraspeed-Ausschwingrotoren werden für Gradientenarbeiten eingesetzt. Die Dichte der Probe sollte anhand von Drehzahl und Temperatur überprüft werden, um Fehler bei der Punktlast zu vermeiden.
Korrosion
- Oberflächenkorrosion - Verursacht durch langfristige Exposition gegenüber Feuchtigkeit oder Chemikalien
- Belastungskorrosion - Oberflächenkorrosion, die sich ausbreiten kann, bis Mikrorisse tief in die Struktur des Rotors eindringen
Informationen zur Vermeidung von Oberflächenkorrosion:
- Reinigen Sie die Rotoren zwischen allen Anwendung
- Trocknen Sie die Rotoren sorgfältig zwischen den Läufen
- Entfernen Sie die Adapter zwischen den Läufen
- Verwenden Sie niemals Metallobjekte zum Öffnen oder Entnehmen von Teilen, da diese die eloxierte Oberfläche zerkratzen könnten
- Verwenden Sie Waschsubstanzen und Sterilisationsmethoden, die chemisch mit dem Rotormaterial kompatibel sind. Wenn Ihre Anwendung korrosiv ist, sollten Sie ein alternatives Rotormaterial wie Kohlefaser in Betracht ziehen!
Ermüdung
- Rotoren sind hohen g-Kräften ausgesetzt und nutzen sich ab.
- Die molekulare Struktur des Rotors verändert sich, wenn sich das Metall immer wieder dehnt, und irgendwann wird es zu Materialversagen kommen!
- Alle Rotoren müssen irgendwann aussortiert werden, selbst wenn sie sich äußerlich in gutem Zustand befinden. Metallteile ermüden bei wiederholtem Gebrauch ohne sichtbare Verschleißerscheinungen.
Lassen Sie Ihre Rotoren regelmäßig von einem geschulten Techniker überprüfen.
- Ist meinRotorkorrosionsfrei und die Eloxierung intakt?
- Befindet sich der Rotor innerhalb seiner Lebensdauer?
- Sind die O-Ringe in Position und unbeschädigt?
- Sind die Proben ausbalanciert und geladen?
- Ist der Rotor sicher befestigt?
- Sind die Röhrchen auf den richtigen Adapter abgestimmt?
- Sind die Röhrchen chemisch kompatibel mit ihrem Inhalt?
- Die richtigen Füllstände.
- Entfernen Sie alle Flaschen und Adapter.
- Achten Sie auf Sauberkeit - für allgemeine Zwecke reinigen Sie mit einem milden, nicht alkalischen Reinigungsmittel und spülen Sie mit Wasser.
- Kopfüber auf ein Papiertuch stellen zur kompletten Trocknung.
- Sorgen Sie dafür, dass Ihre Rotoren jährlich von einem geschulten Fachmann überprüft werden.
Vorbeugung ist immer das beste Mittel.
Richtige Handhabung
Unsachgemäße Installation kann zu Ausfällen führen. Achten Sie daher auf Folgendes:
- Sofern möglich, rasten Sie die Rotoren immer auf der Antriebswelle ein
- Stellen Sie sicher, dass die Becher richtig auf den Zapfen sitzen
- Verwenden Sie zum Festziehen von Schrauben und Abdeckungen immer das empfohlene Werkzeug
- Verwenden Sie das richtige Rotorabziehwerkzeug, um einen Rotor zu entfernen.
- Vermeiden Sie es,den Rotor fallen zu lassen oder gegen eine harte Oberfläche zu schlagen.
- Legen Siekeine Gegenstände in den Rotor, die Kratzer oder Kerben verursachen könnten
- Verwenden Sie Bioabdichtungsdeckel für gefährliche Produkte
Stellen Sie außerdem sicher, dass alle Röhrchen, Flaschen und Adapter innerhalb ihrer angegebenen Belastungsgrenzen und entsprechend den Anweisungen der Hersteller verwendet werden Der Bruch eines Röhrchens oder einer Flasche während der Zentrifugation kann zu leichten bis schweren Schäden an Rotoren und Zentrifugen führen
Lagerung
Jede Feuchtigkeit, die auf einem Metallrotor zurückbleibt, kann Korrosion verursachen. Daher ist nach der Reinigung auf eine ordnungsgemäße Lagerung zu achten:
- Nehmen Sie bei Nichtbenutzung alle Adapter aus den Rotorbohrungen
- Trocknen und lagern Sie den Rotor kopfüber auf einer PTFE-beschichteten oder Kunststoffmatte, um durch normalen Luftstrom oder in einem belüfteten Regal die Bildung von Kondensat in den Bohrungen oder den Becherböden zu verhindern
Reinigung und Wartung
Metallkorrosion kann durch ein routinemäßiges Wartungsprogramm nach jedem Rotoreinsatz vermieden werden:
- Reinigen Sie Ihre Rotoren, Deckel, Adapter und alle zugehörigen Teile mit einer 1%-igen Lösung eines milden, alkalifreien Reinigungsmittels wie z. B. Spülmittel, spülen Sie die Teile anschließend mit destilliertem Wasser und trocknen Sie sie gründlich mit einem weichen Tuch
- Verwenden Sie kein stark alkalisches Laborreinigungsmittel auf Aluminiumrotoren. Wenn verkrustetes Material vorhanden ist, entfernen Sie es mit einer weichen Borstenbürste und einer 1%-igen alkalifreien Seifenlösung.
- Sorgen Sie dafür, dass bei Ausschwingrotoren für Tisch-, Lowspeed- und Superspeed-Zentrifugen die Haltezapfen der Becher sauber und geschmiert sind
- Schmieren Sie wöchentlich die O-Ringe mit Vakuumfett und metallische Rotorgewinde mit Antihaftfett, wenn dies im Rotorhandbuch so angegeben ist.
- Eine zusätzliche Schicht Pastenwachs verlängert die Lebensdauer der Eloxalbeschichtung
Dekontamination
Durch die Zentrifugation bestimmter Proben kann der Rotor biologisch oder radioaktiv kontaminiert werden.
Im Fall einer biologischen Kontamination von Rotoren werden 2%-ige Glutaraldehydlösung, Ethylenoxid oder Ultraviolettstrahlungzur Sterilisation empfohlen, während für einen Rotor, der durch eine radioaktive Probe kontaminiert sein kann, eine Lösung aus 70 % Ethanol, 10 % SDS und Wasser verwendet wird.
Darüber hinaus:
- Verwenden Sie bei Aluminiumrotoren keine Chlorbleichmittel
- Zum Autoklavieren sollten die Rotoren in ihre einzelnen Komponenten zerlegt werden
- Falls keine Sterilisation erforderlich ist, kann eine 70%-ige Ethanollösung verwendet werden
- Die meisten im Handel erhältlichen Reinigungsmittel für radioisotopische Verunreinigungen sind nicht
kompatibel mit Aluminium oder Eloxidbeschichtungen und dürfen nicht verwendet werden - Spülen Sie den Rotor mit Ethanol und anschließend mit Wasser und trocknen Sie ihn dann mit einem weichen Tuch